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Schweizerdeutsch im Business | Tipps & Tricks

Wenn Sie planen, als Grenzgänger in der Schweiz zu arbeiten, sind einige Faktoren zu beachten, um dieses Vorhaben umsetzen zu können.

Schweizerdeutsch: Was ist das genau?

Fragt man einen Linguisten: "Was ist Schweizerdeutsch?” So wird dieser erklären, dass es sich bei Schweizerdeutsch um eine Ansammlung von alemannischen Dialekten handelt. Das bedeutet, dass Schweizerdeutsch mit Hochdeutsch verwandt ist und durch die verschiedenen Dialekte und die Aussprache in den verschiedenen Regionen abgeändert wurde. 

In der öffentlichen Kommunikation und in Schulen wird in der Regel Schweizer Hochdeutsch gesprochen. Das Schweizer Hochdeutsch entspricht fast vollständig dem deutschen Hochdeutsch. Dadurch werden Missverständnisse in der Kommunikation vermieden. 

Bei dem geschriebenen Schweizerdeutsch ist fast kein Unterschied zum deutschen Deutsch zu finden. Hier ist die Verständigung von Schweizern und deutschem Standarddeutsch absolut unproblematisch. Zu beachten ist, dass es kein Eszett, also ß gibt, sondern entsprechend ein doppeltes s benutzt wird. Also nicht „großartig“, sondern „grossartig“.

Die Sprachregionen der Schweiz

In der Schweiz gibt es vier offizielle Sprachregionen. Mehr als die Hälfte der Schweizer spricht Deutsch, ein Teil Italienisch und ein Teil Französisch. Nicht zu vergessen die unzähligen verschiedenen Dialekte und Variationen. Ein sehr geringer Teil der Schweizer spricht Rätoromanisch, wodurch die Sprachenvielfalt der Schweiz schier endlos erscheint. 

Die Sprachregionen im Überblick

Was wird wo gesprochen? Im Folgenden ein Überblick darüber, welche der Sprachen vorwiegend wo gesprochen wird.

Schweizerdeutsch

In 19 von 26 Kantonen spricht die Mehrheit der Bevölkerung Schweizerdeutsch oder einen schweizerdeutschen Dialekt.

Italienisch 

In vier südlichen Tälern von Graubünden und im Tessin wird Italienisch gesprochen.

Französisch

In der Normandie, also im Westen der Schweiz, wird Französisch gesprochen. In den Kantonen Jura, Waadt, Genf und Neuenburg wird daher Französisch gesprochen. In drei Kantonen wird jedoch Deutsch und Französisch gesprochen. Hierzu gehören Bern, das Wallis und Freiburg. 

Rätoromanisch 

Zu den am wenigsten gesprochenen Sprachen zählt Rätoromanisch. Nur 5 Prozent der Bevölkerung spricht es. Graubünden ist ein mehrsprachiger Kanton, in dem außer Rätoromanisch noch Italienisch und Deutsch gesprochen wird.

Unterschiede zwischen Hochdeutsch und Schweizerdeutsch

Die wichtigsten Unterschiede befinden sich in der Grammatik, der Aussprache und in der Schreibweise. Diese Unterschiede stammen von den italienisch-französischen Einflüssen, die mit dem Walliserdialekt in Norditalien vergleichbar sind.

Die Unterschiede genauer betrachtet

Die Grammatik

Das in der deutschsprachigen Schweiz gesprochene Deutsch wurde vereinfacht. Das bedeutet, dass durch die italienischen und französischen Einflüsse der Genitiv nicht angewendet wird. So werden weniger zeitliche Unterscheidungen zwischen der Gegenwart und Vergangenheit benutzt. Für Ausländer ist daher durch die bevorzugte Anwendung von Präsens und Perfekt eine problematische Zeitschiene weggefallen.

Die Schreibweise

Unterschiede in der Schreibweise sind vergleichbar mit dem amerikanischen und englischen Englisch. Manchmal werden Konsonanten gedoppelt und manchmal fehlt ein Vokal. Bei einigen Wörtern oder Begriffen wird ein “k” durch “ch” ersetzt. Das ß wird durch ss ersetzt. 

Das Vokabular

Im Schweizerdeutsch finden sich einige Begriffe, die im deutschen Deutsch nicht verwendet werden. Die Unterschiede sind vielfältig und reichen von alltäglichen Dingen bis hin zur geschäftlichen Kommunikation. Einige Beispiele hierzu sind, dass nicht "Danke", sondern “Merci” gesagt wird oder auch "Herdöpfel" statt “Kartoffel”. Ein weiteres Beispiel ist, dass der Bürgersteig “Trottoir” genannt wird. Die Liste der Unterschiede lässt sich endlos fortsetzen. Im ländlichen Bereich gibt es weitere Unterschiede für ländliche Arbeiten oder das Wetter betreffend.

Die Aussprache

Die schweizerdeutschen Konsonanten werden härter ausgesprochen, als es im Hochdeutschen der Fall ist. Vokale hingegen werden im Hochdeutschen länger als beim Schweizerdeutsch gesprochen. Des Weiteren unterscheidet sich die Aussprache zwischen den Kantonen durch die Kantoneigenen Dialekte. Für Ausländer ist es daher nicht einfach, die korrekte Aussprache im Dialekt zu erkennen.

Schweizerdeutsch einfach lernen durch Nachfragen

Schweizerdeutsch ist interessant und die Ursprünge und Unterschiede sind zum deutschen Deutsch teilweise sehr gering oder sehr groß. Sicherlich ist es für Sie nicht angenehm, zu Beginn öfter nachfragen zu müssen, obwohl Sie sich große Mühe geben, mit dem Schweizerdeutsch zurechtzukommen. Denken Sie daher immer daran, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen und aller Anfang schwer ist. 

Um als Grenzgänger Neuling in der Schweiz bestehen zu können, sollten Sie sich auf die Sprache Schweizerdeutsch einlassen und keine Angst davor haben. Scheuen Sie sich nicht nachzufragen, wenn Sie etwas oder einige Wörter nicht verstehen können! Falls Sie etwas trotz Nachfrage nicht verstehen können, ist es einfach, sein Gegenüber zu bitten, das Gesprochene ins Hochdeutsche zu übersetzen.

Nutzen Sie die Möglichkeit, auch außerhalb des Berufes mit Schweizern ins Gespräch zu kommen. Ihre Schweizer Ansprechpartner werden, sobald sie merken, dass Sie aus Deutschland kommen, ins Hochdeutsche wechseln. Bitten Sie Ihr Gegenüber jedoch, weiter in Schweizerdeutsch zu sprechen. Dadurch können Sie viel lernen und erleichtern sich den Aufenthalt in der Schweiz um ein Vielfaches. 

Wenn Sie sich bereits längere Zeit in der Schweiz befinden und sich Schweizerdeutsch schon etwas angeeignet haben, werden Sie bemerken, dass es immer Neues zu lernen gibt. Dies ist der Fall, wenn Ihr Ansprechpartner aus einer anderen Region oder aus einem anderen Kanton stammt. Verstehen Sie in diesem Gespräch nicht alles, dann bitten Sie Ihren Gesprächspartner, langsamer zu sprechen. Hilft langsames Sprechen auch nicht. Fragen Sie nach und lernen Sie etwas Neues in diesem Gespräch. 

Eine weitere Möglichkeit ist die Kommunikation durch Textnachrichten. In diesen Nachrichten sollten Gesprächspartner ebenfalls in Schweizerdeutsch kommunizieren. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, die Grammatik, Zeitformen, Satzstellung und die Lautsprache besser zu verstehen. Durch diese Möglichkeit können von dem Gehörten und Gelesenen Rückschlüsse gezogen werden. 

Fazit

Wenn Sie als Grenzgänger in der Schweiz arbeiten möchten, sollten Sie versuchen, Schweizerdeutsch zu sprechen. Zu Beginn wird es sicherlich sehr anstrengend für Sie werden. Scheuen Sie sich jedoch auf keinen Fall nachzufragen, wenn Sie etwas nicht verstehen können. Wenn Sie konsequent nur deutsches Standarddeutsch sprechen, machen Sie es sich selbst sehr einfach. Diese Vorgangsweise kann jedoch dazu führen, dass Sie zwischen sich und den neuen Kollegen einen Graben ziehen. In jedem Fall sollten Sie Ihren ersten Erfahrungen mit dem Schweizerdeutsch locker und entspannt entgegentreten und eventuelle Fehler in der Aussprache mit Humor nehmen.

Bringen Sie Ihre Fragen zu uns, wir helfen Ihnen gerne.

Wir als Grenzgänger Experten bieten Ihnen seit 1999, im Gegensatz zu allen anderen, eine absolut unabhängige und auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Beratung. Unser Berater Björn Vollmer hat in Deutschland und in der Schweiz seine Ausbildung absolviert. Er ist daher in beiden Ländern absoluter Spezialist auf dem Gebiet Arbeiten in der Schweiz und bietet Erfahrung aus über 10.000 Beratungen. Persönliche Beratung bieten wir Ihnen in unserem Büro in Brombach. Unser Online-Beratungsangebot wird ebenfalls gerne genutzt und kann auch außerhalb der regulären Geschäftszeiten durchgeführt werden.

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